ALPINES MUSEUM
SITUATION
Im Herzen von München, exponiert auf der Praterinsel gelegen, befindet sich das Alpine Museum des Deutschen Alpenvereins. Durch Zerstörungen im 2. Weltkrieg hat das Gebäude stark gelitten und in Folge vom Wiederaufbau, der markante bauliche Veränderungen mit sich zog, seinen einst herrschaftlichen Charakter zunehmend verloren.
KONZEPT WANDERLUST
Um dem Alpinen Museum, das früher als prominentes Restaurant „Isarlust“ Besucher anlockte , wieder Leben einzuhauchen und ihm neuen Charme zu verleihen, sieht unser Konzept „WANDERLUST” folgende Veränderungen vor:
– starke Auseinandersetzung mit historischem & aktuellen Bestand
– Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Raumes (Museum, Café, Garten, Bibliothek)
– klare Strukturierung von privaten und öffentlichen Räumen, sowie Bündelung der internen Bereiche
Für unseren Entwurf orientierten wir uns an zentralen Begriffen wie Bescheidenheit, Authentizität, Charakter und Identität, die einen starken Bezug zwischen den Alpen und dem DAV darstellen.
BAUALTERUNG
Durch bewusst subtil gewählte Eingriffe in den Baubestand werden für das Haus einst wichtige und qualitätvolle Aufenthaltsbereiche wie die seitlichen Apsiden mit Blickbezügen zum Deutschen Museum, dem Maximilianeum und dem Verlauf der Isar wiederhergestellt. Das frühere lichtdurchflutete Obergeschoss des Gebäudes wird zur Erweiterung des Ausstellungsraums um ein Geschoss erhöht, welches durch seine Materialwahl (eine transluzente Membran) an die Atmosphäre von damals anknüpft.
WEGEFÜHRUNG
Die Wegeführung ist ein zentraler Bestandteil im „WANDERLUST”. Um dem Gebäude mehr Ordnung und Struktur zu geben, werden die internen Bereiche klar von den öffentlich zugänglichen abgetrennt. Zur Erschließung dient eine Himmelstreppe, die sich einmal über die komplette Länge des Hauses zieht. Durch ihr großes Volumen erhält sie einen repräsentativen Charakter, der Besucher anzieht, den Weg nach oben zu beschreiten. Zusätzlich dient sie aber auch den Angestellten des DAV als Verkehrsweg. Mit in der Wand versteckten Tapetentüren gliedert sie Öffentlich von Privat, ermöglicht aber gleichzeitig auch deren Verbindung. Die Treppe als Wanderweg stellt das Bindeglied von 5 verschiedenen Nutzungen dar:
– Zugang zu den Büros (Verwaltung)
– Verbindung Wechselausstellung (EG) & Dauerausstellung (DG)
– Repräsentative Erschließung für Veranstaltungen (Sektionen, Seminare, Lesungen)
– direkte Anbindung zum Cafébereich
– Anschluss zur Bibliothek
Die Abfolge der Wege ist speziell an die Nutzungen angepasst.
Projektdetails:
- Kurs: Masterprojekt 2
- 1. Prüfer: Prof. Franz Robold
- 2. Prüfer: LB Alois Juraschek
- Jahr: 2015
- Projektpartner: Julia Woisetschläger
